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MEDIZINERAUSBILDUNG IN GEFAHR

Viele Kinder und Jugendliche haben den Beruf des Arztes oder Mediziners als Traumjob. Dieser Beruf genießt inunserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert, erfordert aber auch eine langwierige und anspruchsvolle Ausbildung. Diese Realisierung ihres Traumberufs Arzt zu werden könnte sich für die heutige Jugend in Zukunft jedoch noch schwieriger gestalten.

Angehende Ärtze aus Luxemburg sehen sich der Gefahr ausgesetzt, ihren Traumberuf nicht mehr in Angriff nehmen zu können – wenn man sein Studium an der Universität Luxemburgs beginnt. Die hier ansässige Universität bietet diese Ausbildung seit den 1980er Jahren an – in Kooperation mit den drei angrenzenden Nachbarstaaten. Nach einem Jahr an der hiesigen Universität Luxemburg werden 60 Studienplätze an die besten Absolventen für die weitere Ausbildung im Ausland vergeben. Diese 60 ausländischen Studienplätze verteilen sich folgendermaßen: Belgien 15, Deutschland 11, Frankreich 34.

Der belgische Hochschulminister Marcourt hat im Juli ein Dekret erlassen, in dem er die 15 Studienplätze, die für Studenten der Universität Luxemburg vorgesehen sind, aufgekündigt hat. Das heißt, dass aktuell nur noch 45 Medizinstudenten der luxemburgischen Universität – von knapp 100 Kandidaten – einen Platz an einer ausländischen Universität erhalten. Dies entspricht einer Erfolgsquote von gerade einmal 45 %!

 

Die CSJ Schüler a Studenten fragen sich, ob der Hochschulminister und sein nimmermüder Staatssekretär von dieser bevorstehenden Reduzierung der Studienplätze wussten und wie lange schon. Ebenfalls würden wir gerne wissen, ob Anstrengungen unternommen wurden den belgischen Kollegen von seinem Vorhaben abzubringen. Falls nicht, wäre dies sehr bedauerlich, da es sich um die kommende Generation von Ärzten und Medizinern Luxemburgs handelt, die dringend benötigt wird, um dem bevorstehenden Ärztemangel – den Gesundheitsministerin Mutsch vor Monaten noch verneinte – entgegenzuwirken. Vielleicht war Minister Meisch aber auch zu sehr mit den Einsparungen in seinem Ministerium beschäftigt, und hat seine eigentliche Funktion deswegen schweifen lassen.

Wir erinnern den Hochschulminister, seinen Staatssekretär und die Gesundheitsministerin ebenfalls daran, dass in den vergangenen Jahren die Luxembourg Medical School ein heiß diskutiertes Thema in den Kommissionen und Ministerien war und bei den luxemburgischen Medizinstudenten, Ärztevertretern und der Universität Luxemburg großen Anklang fand. Mit dem Vorantreiben dieser Idee – die sich mit dem Umzug der Universität nach Belval anbietet – könnten Engpässe von Studienplätzen in Zukunft verhindert werden. Ein Anliegen dieser Regierung sei es – wie sie immer betont – Luxemburg fit zu machen für das 21. Jahrhundert; dann sollte ihnen diese Investition für die kommende Generation von Ärzten und Medizinern wert sein.

Pressemitteilung der CSJ Schüler a Studenten