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Zur Reform der Sekundarschule

In der heutigen Sitzung des Parlaments, bittet die Erziehungsministerin Mady Delvaux-Stehres im Rahmen einer Konsultationsdebatte die einzelnen Fraktionen um eine Stellungnahme bezüglich der Leitlinien der geplanten Reform der Oberstufe der klassischen und technischen Sekundarschule. Die CSJ begrüsst die Tatsache, dass die Abgeordneten sich in wirtschaftlichen und finanziellen schwierigen Zeiten nun endlich auch einer für die Zukunft des Landes richtungsweisende Strukturreform zuwenden. So sei daran erinnert, dass die soziale Kohäsion sowie die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes massgeblich vom Wissen und Können seiner Einwohner abhängen, da die schulische Ausbildung für Luxemburg die einzige natürliche Ressource darstellt.

Vor diesem Hintergrund darf für die CSJ das luxemburgische Schulsystem und insbesondere die Oberstufe des Sekundarunterrichtes keine durchschnittliche Bildung zum Ziel haben! Jeder Schüler muss zu seinem maximalen Leistungs- und Bildungspotenzial geführt werden, indem ihm von Anfang an klar vermittelt wird, dass er nicht der Noten wegen lernt, sondern um sich Wissen und Kompetenzen anzueignen, die ihn optimal auf weiterführende Hochschulstudien, die Berufswelt und das alltägliche Leben vorbereiten.

Deshalb unterstützt und fordert die CSJ, dass die geplante Reform der klassischen und technischen Oberstufe:

  • Das autonome und ganzheitliche Lernen, durch eine weitere Differenzierung der Lehrmethoden und durch die Implementierung einer kompetenzorientierten Bewertung in allen sinnvollen Bereichen, ausbaut;
  • Die schulische und berufliche Orientierung, die momentan ein Schattendasein fristet und als eine der Hauptursachen für die hohe Jugendarbeitslosen- und Schulabbrecherquote gilt, erheblich verbessert;
  • Die Mehrsprachigkeit festigt und stärkt indem jeder Schüler, in den für unser Land drei wichtigsten Sprachen (Französisch, Deutsch, Englisch), auf ein für seine Berufs- und Studierfähigkeit notwendiges, schriftliches wie mündliches Niveau herangeführt wird;
  • Durch die Reduzierung der Sektionen, der Allgemeinbildung der ihr zustehende Stellenwert gibt , damit jedem Abiturienten nach seinem Abschluss möglichst viele Türen offenstehen;
  • Sich nicht nur auf die Vermittlung von rein kognitivem Wissen oder auf die inhaltliche Qualifizierung der Arbeitskräfte für die nationale Wirtschaft beschränkt. Vielmehr müssen auch soziale, kreative, kommunikative, kulturelle und sportliche Kompetenzen gefördert werden.
  • Ein modulares Unterrichtsystem einführt, das es ermöglicht, die Schüler in den einzelnen Fächern ihren spezifischen Schwächen und Stärken nach zusammenzuführen und ihrem jeweiligen Niveau und Rhythmus nach zu fördern;
  • Mit der Einführung des “travail d’envergure” einen zusätzlichen Baustein in unser Sekundarschulsystem einführt, welcher die Schüler auf die Anforderungen der Universitäten vorbereitet;
  • Ein Konzept, welches sowohl lernschwache Schüler unterstützt, wie auch die besonders begabten Schüler fördert, ausarbeitet. Unser Land kann es sich nicht länger leisten, Teile des Potenzials, welches in den Köpfen seiner Jugend steckt, brachliegen zu lassen.

Mitgeteilt vom CSJ-Nationalvorstand