(mas) – Serge Wilmes ist neuer Präsident der CSJ. Beim Nationalkongress auf Kirchberg wurde Wilmes mit 48 Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen zum Nachfolger von Gilles Bley gewählt. Neuer Generalsekretär der Chrëschtlech Sozial Jugend ist Georges Weber.
“Wir wollen kein ‘Club des jeunes’ sein”, stellte Serge Wilmes in seiner Antrittsrede klar, dass es der größten politischen Jugendorganisation – die CSJ zählt rund 1 000 Mitglieder – nicht darum gehen dürfe, die Bürger zu amüsieren . “Es muss uns darum gehen, die Probleme unserer Mitbürger zu erkennen und daraufhin Lösungen zu formulieren.”
“Nicht dem Zeitgeist hinterherlaufen”
Wilmes, der seit Oktober 2006 als Generalsekretär die Geschicke an der Spitze der CSJ mitgestaltet hat, will mit Leidenschaft, Mut, Optimismus und Vernunft an seine neue Aufgabe herangehen. Inhaltlich bekennt er sich zu den christlich-sozialen Werten und will er sich “resolut” für eine sozial-ökologische Marktwirtschaft einsetzen. Als Präsident will er sich mit seiner neuen Führungsmannschaft darum bemühen, dass der CSJ der Spagat gelingt zwischen dem Respekt dieser Werte und der Anpassung an eine sich verändernde Welt. “Das darf nicht bedeuten, dass wir dem Zeitgeist blind hinterherlaufen.”
Stattdessen soll in den nächsten Wochen und Monaten das Grundsatzprogramm überarbeitet werden, damit es in Zukunft diesem Anspruch noch gerecht werden könne, blickte Wilmes auf die Herausforderungen, denen sich die Jung-Christlichsozialen stellen wollen.
Dazu gehört auch, dass man sich eingehend mit aktuellen Politikthemen auseinander setzen will. Wilmes ist denn auch überzeugt, dass Jugendliche sehr wohl etwas in der Politik bewegen können. “Man muss nur an sich und seine Ideen glauben.” Fortan will die CSJ ihre Meinung stärker in der Mutterpartei zur Geltung bringen. Wilmes und seine Mitstreiter wollen einen konstruktiven, aber kritischen Ton anschlagen. “Wir wollen weder den braven Schoßhund geben, noch als Alibi-Revoluzzer auftreten .” Mit der CSV will sich die CSJ auch verstärkt um die politische Bildung der Mitglieder kümmern.
Dass der Parteinachwuchs von der Mutterpartei wahrgenommen wird, zeigte sich am Samstag auch daran, dass neben rund 60 Mitgliedern auch Parteipräsident François Biltgen, Generalsekretär Marco Schank, Vize-Präsidentin Diane Adehm, Minister Jean-Louis Schiltz, die Deputierten Sylvie Andrich-Duval, Christine Doerner, Marie -Josée Frank, Martine Stein-Mergen, Marcel Oberweis, Marc Spautz und Lucien Thiel , Fraktionssekretär Fränk Engel und die Europaabgeordnete Astrid Lulling in der Coque vorbeischauten.
Von Präsident Biltgen und Generalsekretär Schank gab es Lob für das Resolutionspapier. Mit den aufgegriffenen Themen würde die CSJ zeigen, dass sie sehr wohl wisse, welches die wirklich wichtigen politischen Problemfelder seien , die bearbeitet werden müssten, meinte Schank. “Wir müssen uns auch um die Themen kümmern, die vor dem Tod stattfinden.” Biltgen pflichtete seinem Parteimanager bei, indem er feststellte, dass sich die CSJ mit den Bereichen Herkunft und Zusammenleben, Bildung und Erziehung, Arbeiten und Wohnen mit “echter Gesellschaftspolitik ” befasst habe.
“CSJ soll das Gewissen der CSV sein”
Darüber hinaus stand der CSJ-Kongress ganz im Zeichen der früheren Vorsitzenden. Dem scheidenden Präsidenten Gilles Bley wurde ebenso wie dessen Vorgänger Laurent Zeimet der Titel des Ehrenpräsidenten verliehen. Während Charel Schmit (auch ein Ex-CSJ-Chef) in ausführlicher Art und Weise die Bley-Zeit Revue passieren ließ, wartete Zeimet mit einem wertvollen Tipp an die Adresse der Nachfolge-Generation auf: “Die CSJ muss das Gewissen der CSV sein und von Zeit zu Zeit daran erinnern, was die Grundwerte und das Grundsatzprogramm der Partei darstellen .” Neben Bley und Zeimet wurden auch Alexandra Bertemes, Patrick De Rond und Dan Roder für ihr langjähriges Engagement beim CSV-Nachwuchs geehrt.
Dem neuen Nationalkomitee der CSJ gehören nach dem Kongress vom Samstag neben Serge Wilmes (Präsident) und Georges Weber (Generalsekretär) Desislava Schengen-Dimitrova (Schüler a Studenten), Patrick Hierthes und Raoul Scholtes (Osten), Corinne Pax (Norden), Claudine Bemtgen, Yves Brosius und Laurent Feiereisen (Süden), sowie Elisabeth Margue, Charel Hurt und Marc Schanck (Zentrum) an. Als Kassenrevisoren wurden Lucie Peter und Carlo Mulbach gewählt.
Luxemburger Wort, Ausgabe vom 14. April 2008, Marc Schlammes