Arme DP was ist nur aus ihr geworden? Grosse Staatsmänner und -frauen hat diese Partei früher einmal hervorgebracht, aber heute…? Seit eine enttäuschte Wählerschaft die Delphinenpartei 2004 empfindlich abgestraft hat, scheint die DP unter chronischen Orientierungsproblemen und Ideenmangel zu leiden!
Wie sonst lässt es sich erklären, dass die “liberalen” Spitzenpolitiker seither größtenteils von Populismus und Opportunismus befallen sind und die Partei nicht einmal davor zurückschreckt, sich kurzerhand die Ideen der Parteien und ihrer Jugendvertreter anzueignen, bei denen sie ihre scharenweise davongelaufenen Stammwähler vermutet? So warteten die “Liberalen” vor einiger Zeit doch tatsächlich mit der “innovativen” Forderung auf, das aktive Wahlalter herabzusetzen, um die Politikverdrossenheit der Jugend endlich dauerhaft zu bekämpfen. In Wahrheit aber handelte es sich um eine längst zum Klassiker gewordene Strategie, um auf dem Rücken der Jugendlichen ein neues Wählerreservoir zu erschließen. Wem junge Leute nämlich wirklich am Herzen liegen, der drückt ihnen nicht nur einfach ein politisches Instrument in die Hand, sondern bemüht sich zunächst um eine fundierte, politische Bildung!
Doch handelt es sich hier bei weitem nicht um das einzige Gebiet, bei dem die “Liberalen” auf einer opportunistischen und zugleich populistischen Schiene fahren. Seit über einem Jahr hat das “liberale” Führungsduo es sich nämlich zum Prinzip gemacht, in Abwesenheit irgendwelcher eigener alternativen Ideen, allein das christlich-soziale Lager für jegliches Übel des Landes verantwortlich zu machen. Wir sind natürlich froh darüber, den heutigen “Liberalen” mindestens so weit helfen zu können, als dass wir ihnen als Lieblingszielscheibe dienen. Wenn man sich selbst nämlich als Heilsbringer oder Superhelden darstellen will, so wie es die “Liberalen” tun möchten, muss man natürlich einen “bösen” Gegenpart finden, an dem man sich reiben kann. Hierfür bemühen die “Liberalen” mit Vorliebe die politische Mottenkiste, um die scheinbar unmodernen Konservativen vor allem im Bereich der Gesellschaftspolitik als rückständig zu brandmarken. Wären die “Liberalen” aber nicht dem Sirenengesang des persönlichen Machtwillens erlegen, wäre ihnen längst aufgefallen, dass das christlich-soziale Lager sich sehr wohl der veränderten Verhältnisse in unserer Gesellschaft bewusst ist, und die notwendigen Lösungsvorschläge bereit hält. Diese entspringen aber, im Gegensatz zu den Ansätzen der “Liberalen”, nicht aus einem populistischen Machtstreben, sondern richten sich nach den realen Bedürfnissen aller Menschen. Es ist jedoch verständlich, dass dieses Konzept in der, ach so hippen und modernen Welt des aktuellen “liberalen” Führungspersonals gänzlich unbekannt ist.
Gerade zu perfide wird die Vorgehensweise der “Liberalen” dann, wenn sie in ihrer Profilierungssucht nicht einmal davor zurückschrecken, eine Rhetorik der Angst zu benutzen, wenn sie feststellen, dass ihre Pseudomodernität keinen Anklang findet. Es ist dem aufmerksamen Zuschauer sicher nicht entgangen, dass die “liberalen” Galionsfiguren, jedes Mal wenn sich ihre Argumente als haltlos erweisen, Ängste und Sorgen schüren, um sich gleichzeitig als Retter in der Not zu präsentieren. Die CSJ verurteilt diesen traurigen und einer Partei unwürdigen Versuch der Manipulation des Wählers, der dieses Spielchen aber sicher durchschaut und den “Liberalen” die Quittung dafür ausstellt.
Ein weiteres Beispiel für die opportunistischen Irreführungsversuche des jungen, “liberalen” Zweiergestirns sind die Vorwürfe an den Justizminister, nur im Interesse seiner Partei zu reagieren und nicht zu agieren. Die “Liberalen” müssen sich schon entscheiden, was sie wollen: Entweder sie werfen dem Minister Berechnung vor oder aber Inkompetenz. Beides gleichzeitig ist schwer möglich, zeigt aber eindeutig den Versuch der “Liberalen” die Wähler zum eigenen Vorteil für dumm verkaufen zu wollen. Besonders dreist erscheint der Vorwurf der “Liberalen” vor allem, wenn er von Leuten kommt, die selbst immer nur im Nachhinein kritisieren, im Voraus aber nie mit realitätsnahen Lösungsvorschlägen aufwarten können. Dieses Problem der “Liberalen” tritt momentan ganz klar im Bereich der Thematik um die notwendige Territorialreform hervor. Wenn man, wie es bei der DP heute der Fall ist, außer einem machthungrigen, jungen Triumvirat, nur eine sehr dünne und löchrige Personaldecke hat, muss man sich natürlich gegen jede Reform streben, bei der gute Leute in den eigenen Reihen benötigt würden. Dummerweise für die DP, stehen mit Flesch und Goerens die letzten kompetenten und ehrlichen Vertreter einer wirklich liberalen Politik kurz vor dem Abgang von der politischen Bühne und ein würdiger Ersatz ist zur Zeit am blauen Horizont nicht zu erkennen.
Die CSJ kann der DP daher nur ein “back to basics” wünschen, eine Rückbesinnung auf die wahren liberalen Grundwerte und, dass die Partei bald wieder wahre Liberale als Führungspersonal findet, die mehr an konkreter politischer Problemlösung als an der eigenen Profilierung interessiert sind.
CSJ