Die Koalition aus CSV und DP hat keinen Wählerauftrag, um ein Euthanasie-Gesetz nach belgischem oder niederländischem Vorbild in dieser Legislaturperiode zu verabschieden.In ihrer letzten Vorstandssitzung hat sich der Nationalvorstand der Christlich-sozialen Jugend mit dem Thema Sterbehilfe auseinandergesetzt.
In einer Pressemitteilung erklärt CSJ-Nationalpräsident Laurent Zeimet : «Häufig beziehen sich Plädoyers für eine aktive Sterbehilfe auf Szenarien unsäglich leidender Menschen. Aber man kann aus Extremfällen keine moralische Regeln ableiten».
Die jungen Christdemokraten erinnern an das Wahlprogramm der CSV von 1999, wie im neuen Grundsatzprogramm hiesse es da, « die Würde des Menschen ist unantastbar ». Die CSV habe sich für die Möglichkeit des Therapieverzichtes ausgesprochen. Schmerz- und Beschwerdelinderung müssten bei unheilbar Kranken und bei Sterbenden Vorrang vor lebensverlängernden Massnahmen haben, so das Wahlprogramm der Christdemokraten.
Diese Position teile die CSJ auch jetzt noch. « Für uns würde eine Öffnung in Richtung aktive Sterbehilfe die Unantastbarkeit der menschlichen Würde in Frage stellen », so Patrick de Rond, Ethikexperte der CSJ.
Die CSJ erinnert weiter daran, dass sich CSV und DP in ihrer Regierungserklärung gegen die aktive Euthanasie ausgesprochen haben.
« Die Koalition aus CSV und DP habe keinen Wählerauftrag, um ein Euthanasie-Gesetz nach belgischem oder niederländischem Vorbild in dieser Legislaturperiode zu verabschieden », so Laurent Zeimet.
Jedoch sei vom Mitte-rechts Bündnis ein Ausbau der Palliativmedizin in Aussicht gestellt worden. Die CSJ weist darauf hin, dass sich CSV-Fraktionspräsident Lucien Weiler kürzlich in einer parlamentarischen Anfrage an Gesundheitsminister Carlo Wagner über den Ist-Zustand der palliativen Betreuung in Luxemburg erkundigt hat. Diese Bestandsaufnahme, so die CSJ, könne sehr aufschlussreich sein und den Nachholbedarf in diesem Bereich aufdecken.