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Mangelnde politische Bildung in Luxemburgs Schulen!

Der viel diskutierte Gesetzestext 5611 wurde am letzten Mittwoch, den 20. Dezember, vom Parlament angenommen und kann nun im nächsten Jahr in Kraft treten. Die CSJ begrüßt die Annahme des Projektes und hofft, dass die im Text enthaltenen beschäftigungspolitischen Maßnahmen, im Verlaufe der nächsten Zeit ihre Früchte tragen werden.

Politische Bildung – Mangelhaft!

Nichtsdestotrotz will die CSJ noch einmal auf einen Aspekt eingehen, welcher im Wirbel um den 5611 untergegangen ist. Wir sind der Ansicht, dass der Protest der Jugendlichen gegen den Gesetzestext deutlich gemacht hat, dass die politische Bildung in den Schulen momentan mangelhaft ist. Die Schüler werden dadurch allzu leicht der Gefahr der Manipulation ausgesetzt und bekommen in der Regel nur einseitige politische Meinungen dargelegt. Zu einer persönlichen und kritischen politischen Meinung kann ein Schüler unter diesen Bedingungen aber nichtgelangen. “Die Schulen müssen sich in Zukunft wieder vermehrt einer parteineutralen, politischen Bildung zuwenden”, so CSJ-Generalsekretär Serge Wilmes.

Politiker auf die Schulbank!

In diesem Zusammenhang könnte die Initiative von Arbeits- und Beschäftigungsminister Biltgen, der während den letzten Wochen durch die luxemburgischen Schulen zog, sich im Nachhinein als bildungspolitischer Wegweiser entpuppen. Der Minister nahm sich reichlich Zeit, um vor Ort, denSchülern sein Projekt vorzustellen und die notwendigen Erklärungen abzugeben. Daneben stellte er sich bedingungslos der Kritik und den Fragen der Schüler. “Zwischen Jugendlichen und Minister fand ein äußerst wertvoller Gedankenaustausch statt, der sich für alle Beteiligten ausbezahlte”, begrüßt Georges Weber, Vize-Präsident der CSJ.

Neben Arbeitsminister Biltgen, hat auch Premierminister Jean-Claude Junker, dem in letzter Zeit vorgeworfenen wurde sich nicht für die Jugendlichen zu interessieren, bereits des Öfteren den Kontakt zu Luxemburgs Schülern gesucht, etwa um ihnen die europäische Idee näher zu bringen.Dies gilt übrigens auch für den delegierten Außenminister, Nicolas Schmit. Es gibt demnach noch Politiker, die sich nicht zu schade sind um wieder für einen kurzen Augenblick die “Schulbank” zudrücken!

Der Jugend gehört die Zukunft!

“Für die CSJ liegt in solchen Initiativen der Schlüssel um die politische Bildung in den luxemburgischen Schulen wiederzubeleben” betont Georges Weber. Die “Instruction civique” muss einen angemessenen Stellenwert in den Schulprogrammen bekommen. Der regelmäßige Gedankenaustausch zwischen Regierungsmitgliedern bzw. Abgeordneten und Schülern, könnte dazu beitragen, dass die Jugend sich wieder vermehrt für das politische Tagesgeschäft interessiert und sich ernst genommen fühlt. “Schließlich werden die Jugendlichen von heute, die Entscheidungsträger von morgen sein!”, bekräftigt Serge Wilmes.

Luxemburg, den 26. Dezember 2006