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Gegen einen sozialen Raubbau an der Jugend!

Werden wir Jugendliche überhaupt noch von den Gewerkschaften wahrgenommen?

Sollten in einigen Jahren finanzielle Engpässe auftreten, könnte man dann ja immer noch die notwendigen Gegenmaßnahmen in die Wege leiten, so werden die Aussagen von CGFP-Generalsekretär Romain Wolff auf der Gewerkschaftsdemonstration vom Montag (19.03.) in der Presse zitiert. Zudem sehe er augenblicklich keinen Grund, das Rentensystem überhaupt abzuändern.

Über solch unverantwortliche und kurzsichtige Behauptungen können wir als christlich-soziale Jugend nur den Kopf schütteln. Einen Tag nachdem einige Parlamentarier anscheinend auf den Kurs der Gewerkschaften umschwenken wollen, wollen wir diese und die Gewerkschaften daran erinnern, dass sie hier mit einem hohen Einsatz pokern: der sozialen Gerechtigkeit zwischen Jung und Alt, der intergenerationellen Solidarität, dem Generationenvertrag zwischen Rentnern und der jungen aktiven Bevölkerung. Denn ohne tief greifende Reformen brauchen wir in Luxemburg auf lange Sicht doch überhaupt nicht mehr über vereinzelte, soziale Errungenschaften und heilige Kühe zu reden – dann ist in der Rentenfrage nur eines sicher: der Zusammenbruch unseres Umlagesystems.

Die CSJ steht zu diesem Umlageverfahren. Die CSJ wehrt sich gegen Altersarmut und Hungerrenten. Die CSJ verlangt jedoch, dass jetzt jede Generation ihren Teil zum Erhalt eines leistungsstarken Rentensystems beisteuert.

Die Gewerkschaften fordern mit weiteren Finanzmitteln das Rentensystem dauerhaft abzusichern. Diese Pisten kann man verfolgen. Sie dürfen jedoch weder die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und damit die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu stark belasten, noch darf dies ausschließlich in einer zukünftigen Erhöhung der Beitragssätze münden. Ansonsten wird erneut vor allem die Jugend belastet. Und wie steht es denn mit der „Kaufkraft des arbeitenden Volkes“ in zehn, zwanzig Jahren?  Auch ist der Staatshaushalt jetzt schon überfordert und könnte bei den aktuellen Wachstumsprognosen eine Erhöhung der Beiträge nur schwer verkraften. Oder an welcher Stelle soll der nötige finanzielle Handlungsspielraum eingespart werden? So trägt dieser Vorschlag nicht zu einer nachhaltigen Absicherung bei, sondern verschiebt das Finanzierungsproblem lediglich auf später und auf die jüngeren Generationen. Eine Lösung kann nun einmal nicht nur auf der Einnahmeseite liegen.

Die CSJ ist unter anderem der Meinung, dass die Spielräume des durch die Reform veränderten „réajustement“ zeitig genutzt werden und zusätzlich auch eine moderate Absenkung des „plafond cotisable“ zur Diskussion stehen kann. Außerdem sollten die Anreize zu einer Finanzierung durch die 2. und die 3. Säule ausgebaut werden.

Unvermeidbar ist für uns ferner, dass die Menschen in den meisten Berufsständen länger im aktiven Leben bleiben. Hier teilen wir die Meinung der Gewerkschaften, dass es nötig ist, verstärkt konkrete Maßnahmen in Richtung Teilrenten/Teilzeitarbeit und bessere Arbeitsbedingungen für die älteren Arbeitnehmer vorzusehen. Allerdings dürfen diese Argumente nicht missbraucht werden, um Zeit zu schinden und den Hauptteil der Reform weiter zu verschieben.

Insgesamt gilt es, die sozialen Errungenschaften abzusichern. Es gilt, einen drastischen Sozialabbau zu verhindern. Jedoch nicht nur heute, sondern auch morgen. Die notwendigen Maßnahmen müssen deshalb generationenübergreifend und die Einschnitte nun gerecht verteilt werden.

Mitgeteilt von der CSJ Arbeitsgruppe “Renten”
(angenommen vom CSJ Nationalvorstand)